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Momella – eine Farm in Afrika | Das Margarete Trappe Special

Teil 3: „Die weisse Jägerin” – Romanvorlage zum großen Historien Doku-Drama im ZDF

Die weiße Jägerin

»Afrika im schneeweißen Kolonialstil, gern genutzte Traumspielwiese diverser Autor/innen. Ein Afrika-Roman, basierend auf einer wahren Begebenheit. Tanja Blixen und „Jenseits von Afrika” bekommen erstzunehmende Konkurenz…« – Das waren die Worte, mit denen die Verlagsgruppe Droemer Knaur Anfang 2005 das neue Buch des Autoren Rolf Ackermann, einer bis dato in der Belletristik relativ unbekannten Stimme, ankündigten.

Sachbücher, Dokumentationen, Reportagen waren sein Terrain, in namhaften Magazinen und Zeitungen Europas schrieb er Artikel. Der Belletristik wandte sich Rolf Ackermann jedoch erstmals mit dem Roman „Die weisse Jägerin” zu, in dem er die vielerorts unbekannte, fast in Vergessenheit geratene Lebensgeschichte der Margarete Trappe niederschrieb. Das Frauenporträt einer Deutschen, die im kolonialen Deutsch-Ostafrika ihren Traum von Afrika lebte.

Das Deutsche Reich zu Kaiser Wilhelms Zeiten. Auch Deutschland versucht ein Stück vom großen Kuchen Afrika abzubekommen…

Die deutsche Außen- und Kolonialpolitik als Rahmenhandlung für die Lebensgeschichte der Margarete Trappe: der Autor Rolf Ackermann zeichnet mit diesem Roman nicht nur ein auf wahre Begebenheiten beruhendes Portrait einer Frau, deren Schicksal die Liebe zu Afrika war, sondern schildert auch die globalpolitischen Veränderungen jener Zeit. Nebenbei gibt er den historischen Politgrößen der damaligen Zeit ein Gesicht.
So etwa dem deutschen Reichskanzler Fürst Otto von Bismarck-Schönhausen, der in einem genialen Schachzug eine Expedition deutscher Handelstreibenden als Privatpersonen zusammenstellt, um in Sansibar und Ostafrika – das von den Engländern und Franzosen den militärischen Beistand gegen Angriffe von außen hat – den Landerwerb voranzutreiben und somit ertragreiche Handelsgebiete ans Deutsche Reich zu binden. Im Jahr des Expeditionsantrittes, 1884, wird in Petersdorf, einem Rittergut in Schlesien, die Protagonistin Margarete Zehe geboren, deren Bruder Alfred die Expedition als Geograf begleitet. Seine Briefe sind es, die in Margarete den Wunsch wecken, ebenfalls dort zu leben.

Ausgestattet mit fundierten Hintergrundinformationen um die Kolonialpolitik Deutschlands, schildert uns der Autor die Lebensgeschichte der charismatischen Margarete, die 1907 gemeinsam mit ihrem Mann Ulrich Trappe nach Deutsch-Ostafrika aufbricht, um am Fuße des Kilimandscharo ihren Traum von Afrika Wirklichkeit werden zu lassen.
Aus verschieden Sichtweisen werden dem Leser die Jahre geschildert, in denen Margarete die abenteuerliche Freiheit und atemberaubende Schönheit Afrikas erlebt. Sie gewinnt das Vertrauen der Eingeborenen, die “die weiße Jägerin” unendlich bewundern und ihr den Namen Jeyo, Mutter, geben. Im Gegensatz zu ihrem Mann Ulrich jedoch wächst ihre Leidenschaft für die Jagd und das Land, welche der Autor eindrucksvoll und sprachgewandt beschreibt. Geteilt wird diese Leidenschaft von Anthimos, dem griechischen Freund ihres Bruders, der sie immer häufiger auf der Jagd begleitet. Und so erliegt Margarete endgültig dem Zauber Afrikas. Doch sieben Jahre nach ihrer Ankunft gerät ihr Paradies in die Fänge der Weltpolitik. Die Götter Afrikas greifen erneut in das Schicksal der weißen Jägerin ein…

Margarete Trappe war eine Legende – und dieses eindrucksvolle Buch erhält sie am Leben!

Rolf Ackermann wurde mit „Die weisse Jägerin” nun auch in der Belletristik zum Bestseller-Autor und die Verlagsgruppe Droemer/Knaur legte im Oktober 2006 eine überarbeitete Taschenbuchausgabe auf.

Aber es hagelte auch Kritik. Aus den Reihen “sogenannter” Trappe-Nachfahren etwa, erreichten uns Leserstimmen, die jedoch nicht veröffentlicht werden konnten, da deren Tonart schwer beleidigend wirkte. Inhaltlich ging es um faktische Darstellungen in einzelnen Buchpassagen, die nicht der wahren Lebensgeschichte einer Margarete Trappe entsprechen sollen. Diese Anschuldigungen außen vor lassend, sprachen wir mit dem Autor über diese Themen.

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