Chenjerai Hove

Chenjerai Hove, geboren 1956* in Südrhodesien, dem heutigen Simbabwe, begann seine literarische Karriere, nach einer abgeschlossenen Ausbildung als Lehrer und einem Literaturstudium, im Jahr 1981 als Lektor der Mambo Press. Im Anschluss daran übernahm Chenjerai Hove das Cheflektorat des Zimbabwe Publishing House und leitete von 1984 bis 1992 den Vorsitz des Schriftstellerverbands von Simbabwe. Wegen kritischen Äußerungen gegenüber der Politik Mugabes war er 2002 gezwungen, sein Heimatland zu verlassen. Er ging zunächst nach Frankreich (Rambouillet), im Februar 2005 schließlich nach Norwegen (Stavanger) ins Exil. Derzeit lebt Hove in den USA, wo er an der Brown University unterrichtet.

Erste Werke veröffentlichte er ab 1978. Internationales Aufsehen erregte Chenjerai Hove erstmals mit seinem englischen Romandebüt „Bones” (Baobab Books 1988), in dem eine Mutter auf der Suche nach ihrem Kind im Unabhängigkeitskampf Simbabwes untergeht.

Besonderheit an Hoves Romanen ist der Fokus seiner Erzählungen auf weibliche Hauptfiguren, außerdem bewegt er sich in seinen Werken gerne zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und gleitet gekonnt über deren Grenzen. Mit simplem Vokabular und Verschmelzung verschiedener Erzählstandards mit Sprichwörtern und Redensarten verleiht Chenjerai Hove seinen Werken einen lyrischen Charakter. Dieser unverwechselbare Stil wird vor allem in seinen, als Trilogie zu sehenden, drei Romanen „Bones” (1988), „Shadows” (1991) und „Ancestors” (1996) erkennbar.

Der Dichter, Essayist und Romancier schrieb sowohl in Englisch als auch in seiner Muttersprache Shona. Im Jahr 2001 zeichnete man ihn mit dem Förderpreis der Deutschen Afrikastiftung aus.

Chenjerai Hove starb 2015 in Norwegen an Leberversagen.

* (nach anderen Quellen 1954)