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Fußball in Afrika – Special zur Fußball-Weltmeisterschaft 2010

Teil 1: Ein Buch-Special anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika

Afrika ohne Fußball – das ist wie Kapstadt ohne den Tafelberg, Tansania ohne die Serengeti oder Simbabwe ohne die Victoriafälle – einfach unvorstellbar. Nirgendwo sonst, außer vielleicht in Teilen Südamerikas, wird dieser Sport mit soviel Leidenschaft betrieben.
Zuerst von den Kolonialherrschern missbraucht, um den Schwarzen „weiße” Disziplin und „weiße” Regeln einzubläuen, wurde Soccer nach und nach zum liebsten Sport der schwarzen Afrikaner.

In den Worldcups spielten afrikanische Mannschaften zunächst keine große Rolle – bis zur denkwürdigen WM 1990 in Italien, als sich die Mannschaft Kameruns überraschend bis ins Viertelfinale spielte und erst dann äußerst unglücklich gegen England verlor. Seitdem kicken Afrikaner in den Top-Ligen Europas und der ganzen Welt. Namen wie Samuel Eto’o, Emmanuel Adebayor oder Didier Drogba kennt heute jeder Fußballfan. Und diese Namen sind es auch, die die Kinder und Jugendlichen von Addis Abeba bis Kapstadt, von Gambia bis Mombasa mit dem „Prinzip Hoffnung” verbinden. Die arme Jugend Afrikas identifiziert sich auch deshalb so stark mit ihren Soccer-Helden, weil die geschafft haben, wovon so viele träumen: ein Ticket aus der Armut. Mithilfe des Fußballs raus aus den Slums, weg von Elend, Hoffnungs- und Perspektivlosigkeit.

In den Städten und auf dem Land, im kenianischen Hochland genauso wie im heißen Wüstensand der Kalahari – gekickt wird überall, meist mit Blechdosen, aus Lumpen zusammengenähten Knäueln oder einem ähnlich traurigen Ballersatz. Der Fußball ist oft die einzige Abwechslung im tristen, eintönigen und von Armut geprägten Alltag und wird mit Leidenschaft betrieben.

Und endlich, nach vielen Jahren des vergeblichen Bewerbens, kommt die Fußball-Weltmeisterschaft in das Land Nelson Mandelas, nach Südafrika. It’s Africa’s turn!, nun ist Afrika dran – mit diesem Wahlspruch ging das Land am Kap ins Bewerbungsrennen – und erhielt den Zuschlag der FIFA. Nun hat das Land die einmalige Chance, sich der Welt als modernes, vielfältiges und weltoffenes Land zu zeigen, abseits der immergleichen Meldungen vom „armen” Kontinent, geprägt von ethnischen und religiösen Konflikten, AIDS-Toten, Hunger und Korruption.

Wir nehmen dieses Ereignis zum Anlass, uns näher mit dem Thema „Fußball in Afrika” zu beschäftigen. Natürlich gibt es einige lesenswerte Bücher dazu, wie unsere Literaturliste zeigt. Außerdem sprachen wir mit Bartholomäus Grill, dem Afrika-Korrespondenten der ZEIT, Bestsellerautor und leidenschaftlichem Fußballfan.

„Ke nako. Celebrate Africa’s Humanity.”

Frei übersetzt bedeutet das Motto der Fußball-WM 2010 in Südafrika: „Es ist Zeit, Afrikas Menschlichkeit zu feiern.” Viel Spaß dabei, beim Zuschauen und Mitfiebern und einen schönen Fußballsommer wünscht Ihnen das Team vom Literaturportal AfrikaRoman!

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