Er stellt sein bisheriges Leben in Frage und merkt, dass er unlösbar mit deren Schicksalen verbunden ist und sein Leben nicht länger getrennt von der alltäglichen Not der Migrant*innen führen kann. Die Geschichten dieser Menschen führen ihn von einem Berliner Nachtclub in ein Flüchtlingslager auf Sizilien, zu einem Arzt aus Libyen, dessen Frau und Kind im Mittelmeer ertrunken sind, sowie nach London zu einem im Exil lebenden Dichter aus Malawi. So erlebt er eine »umgekehrte« Migration, die ihn direkt mit dem Leben und Leid der Migrant*innen und allen Urteilen – samt Vorurteilen – der westlichen Gesellschaften konfrontiert.
Habila lässt in seinem Roman ein Mosaik aus den unterschiedlichsten Erfahrungen von Migrant*innen entstehen. Er zeigt damit, dass die Themen Vertreibung und Migration »ewige« Themen bleiben werden, sollten nicht Menschlichkeit und Respekt vor anderen Kulturen unsere Gesellschaften bestimmen.
Autor: Helon Habila
Gebundene Ausgabe, 300 Seiten
Erschien: 25. November 2020, Das Wunderhorn Verlag
Die Originalausgabe erschien unter dem Titel Travelers; aus dem Engl. von Susann Urban.