Barley, der witzige, kluge Querschläger unter den ethnologischen Schriftstellern, erzählt seine Expedition ins kamerunische Hügelland. Komisch und ohne Angst vor der Blamage.
Für Ethnologen gibt es heute nicht mehr viel zu entdecken. Umso erfreuter war Nigel Barley, dass bei den Dowayos eine seltene, noch nie von Weißen beobachtete Beschneidungszeremonie stattfinden sollte. Also machte er sich auf nach Kamerun – und dieses Buch, eher Reisebericht als Sachbuch, ist sein Protokoll eines großen Scheiterns. Es macht klar, welch riesige Lücke zwischen den Träumen von der heilen Welt der »Primitiven« und der alltäglichen Wirklichkeit klafft. Keine fröhliche, aber eine unfreiwillig komische Wissenschaft wird hier betrieben. Ehrlicher und amüsanter hat wohl noch kein Ethnologie von seinem Tun und Treiben berichtet.
Autor: Nigel Barley
Die Raupenplage: Von einem, der auszog, Ethnologie zu betreiben
Taschenbuch, 192 Seiten
Erschien: September 2012, Unionsverlag
Die Originalausgabe erschien unter dem Titel “A Plague of Caterpillars”; aus dem Engl. von Ulrich Enderwitz.