Die Basare in Samarkand und Teheran, die Suks von Algier und Beirut, aber auch die Börse an der Wall Street und andere Hochburgen der Scharlatanerie, wo bis heute mit Menschen und Gottheiten gehandelt wird: Soyinka kennt sie alle und beschreibt sie in ganz und gar unkonventionellen Reisegedichten. Nicht das Krämeridyll, die malerischen Stände und die Farbenpracht ziehen den Blick des Nobelpreisträgers auf sich. Er spürt der Entmenschlichung nach: der Welt als einer Fuge des Feilschens, als einem Ort des ewigen Kampfs um Markt und Macht. Unsentimental geht Soyinkas poetischer Blick hinter die Schleier der Sprache. Mit der »Feder als Schwert« schreibt er gegen die Doppelmoral, aber auch gegen die Burka, die der religiöse Fundamentalismus den Frauen aufzwingt, und scheut sich nicht, wenn nötig, Götzen wie Götter zu entthronen.
Autor: Wole Soyinka
Taschenbuch, 160 Seiten
Verlag: S. FISCHER (15. Juni 2004)