Tsotsi wurde Anfang der 60er Jahre geschrieben, konnte jedoch erst 1980 veröffentlicht werden. Dass seine Thematik aktueller denn je ist, zeigt der...
Athol Fugard: Biografie
Harold Athol Lannigan Fugard wurde 1932 in Middelburg, Südafrika, geboren. Er wuchs in Port Elizabeth auf und ging zunächst auf eine katholische Schule in Kapstadt. Seine Mutter übte starken Einfluss auf ihn aus und vermittelte ihm die burische Tradition. Sein Vater war englischer Händler.
Athol Fugard arbeitete gleichzeitig als Automechaniker, Schauspieler und Journalist, bis er mit einem Stipendium an der Universität Kapstadt studieren konnte. Kurz vor dem Abschluß brach er das Studium jedoch ab und heuerte als Matrose an. Zurück in Südafrika, arbeitete er in Johannesburg und Port Elizabeth als Redakteur und Schauspieler, bevor er sich schließlich als Dramatiker der Schriftstellerei zuwendete, was ihm mit No-Good Friday (1958) und Nongogo (1959) die ersten Erfolge eintrug.
Mit seinen Stücken, die stets in Südafrika spielen, übermittelte er der Welt sowohl ein Bild von der Schönheit seines Vaterlandes als auch von den dort herrschenden Problemen. Seine Kritik am Apartheidsystem brachte ihn in extreme Schwierigkeiten mit der südafrikanischen Regierung, u.a. wurde ihm – nach der erfolgreichen Aufführung eines seiner Theaterstücke in England – für vier Jahre der Pass entzogen.
Athol Fugard hat mittlerweile zwanzig Theaterstücke geschrieben und gilt als der bekannteste Theaterautor Südafrikas.
Während der Rassenunruhen von 1960 verfasste Fugard seinen einzigen und erst 20 Jahre später publizierten Roman Tsotsi. Erstmals in deutscher Sprache erschien dieser 1982 bei Klett-Cotta. Tsotsi wurde von Gavin Hood verfilmt und mit dem Oscar 2006 für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet. Parallel zum Kinostart im Deutschland erschien beim Diogenes Verlag eine Neuauflage des Romans von Athol Fugard.
Seit ca. 1995 schreibt und publiziert Fugard eine mehrbändige Autobiographie.