Ken Bugul

Ken Bugul ist das Pseudonym der senegalesischen Autorin Mariètou Biléoma Mbaye. Sie kam 1948 in Ndukumane, Senegal, als Tochter eines Marabut zur Welt und wuchs in einem polygamen Milieu auf. Der Name kommt aus dem Wolof und bedeutet so viel wie “Eine die unerwünscht ist”.

Ken Bugul besuchte eine französische Schule, danach folgte ein Studium in der Hauptstadt Dakar, bevor sie (mit einem Stipendium) zur Fortsetzung des Studiums nach Belgien ging. 1980 kehrte sie in ihre Heimat zurück, zerrissen auf der Suche nach ihrer kulturellen Identität. Sie fand zum islamischen Glauben zurück und trat freiwillig (als Ehefrau Nr. 28) in den Harem des Marabuts ihres Heimatdorfes ein. Die damals 32jährige verstand diesen Schritt als spirituellen Neubeginn. Nach dem Tod des Marabuts führte sie ihr Lebensweg zurück in die Großstädte, zuerst nach Dakar und später nach Benin. Dort wurde sie die Ehefrau eines Arztes und brachte eine Tochter zur Welt.

Die Autorin hat bis heute sieben, vielbeachtete, teils ins Englische und Spanische übersetzte Romane veröffentlicht und lebt als Kunsthändlerin in Porto Novo, Benin. Ihr erster Roman Le baobab fou ist 1985 als Die Nacht des Baobab im Züricher Unionsverlag erschienen. Für ihren Roman Riwan ou le Chemin de Sable wurde sie im Jahr 2000 mit dem Grand Prix Littéraire de l’Afrique Noire ausgezeichnet. Dieser erschien 2018 unter dem Titel Riwan oder der Sandweg ebenfalls im Unionsverlag.