Ousmane Sembène wurde 1923 als Sohn eines Fischers im Senegal geboren. Mit 14 Jahren musste er die Schule verlassen und arbeitete von 1938 bis 1944 zunächst als Klempner, Maurer und Mechaniker in Dakar. In dieser Zeit entdeckte er für sich das Kino und las viel. 1944 wurde er in die französische Armee zum Krieg gegen Deutschland eingezogen und kehrte 1946 nach Dakar zurück.
1948 wieder in Frankreich, arbeitete Sembène in einer Citröen-Fabrik in Paris und dann 10 Jahre als Hafenarbeiter in Marseille. In dieser Zeit war er sehr aktiv in Gewerkschaftskämpfen. 1956 veröffentlichte er seinen ersten Roman.
Der Senegalese wurde sich bewusst, dass seine Bücher in seiner Heimat die Arbeiter und die Menschen auf dem Land nicht erreichen konnten. Ousmane Sembène beschloss, Filme zu drehen, und reiste 1961 nach Moskau, um dort Film zu studieren.
1966 erhielt er für „La noire de”, einen Film über eine junge Afrikanerin, die in Frankreich als Dienstmädchen arbeitet, den Prix Jean Vigo. Der Film beruht auf einer Kurzgeschichte aus Le Voltaïque.
Als Sembènes bedeutendster Roman gilt „Gottes Holzstücke”, der Roman über einen großen Streik unter französischer Kolonialherrschaft. Thematische Schwerpunkte von Sembènes Filmschaffen sind die Geschichte des Kolonialismus, die Kritik der neuen afrikanischen Bourgeoisie und die Stärke afrikanischer Frauen. Ousmane Sembène gilt als einer der bedeutendsten Schriftsteller Afrikas und als „Vater“ des Kinos südlich der Sahara.
Ousmane Sembène starb am 9. Juni 2007 im Alter von 84 Jahren im Senegal.