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Momella – eine Farm in Afrika | Das Margarete Trappe Special

Teil 1: Auf den Spuren einer deutsch-afrikanischen Legende

Der literarische Exkurs
In Momella – einer Farm in Afrika – sahen Schriftsteller schon Mitte der 1950 Jahre, einen idealen Ausgangspunkt für ihre literarischen Safaris. Quasi der Pionier unter ihnen war Maximilian von Rogister, der „Abseits vom Wege im afrikanischen Jagdparadies” die erste Safari in Momella startete. Drei Jahre später begab sich Gerd von Lettow-Vorbeck in den literarischen Busch. „Am Fusse des Meru” fand er 1957 Afrikas große Jägerin.
Nach diesen erfolgreichen Jagdausflügen durch afrikanisches Land wurde es ruhiger in der Natur der Literatur. Erst 1970 schuf Hardy Krüger sen. seine Version der Erlebnisse im ostafrikanischen Tanganjika, die noch heute, bestärkt durch den Lockruf “HaTaRi”, nachklingen und in „Eine Farm in Afrika” nachzulesen sind.

Doch was war das mit dieser großen Jägerin Afrikas? Dieser Legende ging Rolf Ackermann nach. 2005 war es dann, als er diese fast in Vergessenheit geratene Geschichte in „Die weisse Jägerin” öffentlich machte. Ein Augenblick, in dem sich das “Geheimnis” lüftete, dass allein sie es war, die als Erste in Momella einen idealen Ausgangspunkt für ihre Safaris sah.

Die deutsche Farmerin und Berufsjägerin Margarete Trappe (1884–1957) war Anfang des 20. Jahrhunderts eine Legende in Ostafrika. Sie war es, die die Farm Momella am Fuße des Kilimandscharo aufbaute und bewirtschaftete. Hierbei arbeitete sie eng mit den Massai zusammen. Die Mutter von 4 Kindern liebte ihre kleinen Streifzüge durch die afrikanische Wildnis. Dabei trat sie der Tierwelt mit größter Achtung gegenüber und hielt sich als Jägerin strikt an Eigengesetze, die da unter anderem lauten: „…niemals ein weibliches Tier schießen. Niemals von einem verwundeten Tier ablassen, bis es von seinen Schmerzen erlöst werden kann. …”, so Lettow-Vorbeck in seinem Buch. Doch mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges gerät ihr Paradies in die Fänge der Weltpolitik. Zwar bot sie den Briten die Stirn und machte sich, nicht allein durch die Kunst am Gewehr, einen Namen als “Iron-Lady” unter den Soldaten, verlor jedoch die Farm mit der Ausweisung 1920. Fünf lange Jahren kämpfte sie für die Rückkehr nach Momella. Doch das Schicksal meinte es nicht gut mit Margarete Trappe. Ihre Entscheidung, mittels englischem Pass nach Ostafrika zurück zu kehren, hat ihr Leben zu einem Desaster werden lassen, denn die Kinder hatten weiterhin deutsche Pässe und wurden im Zweiten Weltkrieg nach und nach interniert.

Der filmische Exkurs
Der Einstieg in den Stoff, aus dem Filme gemacht werden, ist getan. Wer jedoch lieber literarisch mit der Lebensgeschichte der Margarete Trappe und ihrer Farm in Afrika vertraut werden will, der sollte den Besteller-Roman „Die weisse Jägerin” lesen. In einem höchst interessanten Nachtrag erfährt der Leser zum Beispiel, was es mit dem Erbe von Momella auf sich hat.
Den Einstieg ins Filmgeschäft findet die authentische Geschichte, die dicht mit der deutschen Kolonialgeschichte verknüpft ist, Ende Januar 2007. Unter der Regie von Bernd Reufels produzierte Ziegler Film das Dokudrama „Momella-eine Farm in Afrika”. Das ZDF zeigt den Zweiteiler am 30. Januar und 6. Februar 2007, jeweils um 20:15 Uhr.

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