Die Geschichte, wie ein Mann und eine Frau nach Afrika auswanderten, und was Afrika aus ihnen machte.
Autor: Horst Hausleitner
Kifaru – Endstation Afrika: Eine Aussteigergeschichte
Sondereinband, 300 Seiten
Erschien: 2011, Seifert
Autor: Horst Hausleitner
Kifaru – Endstation Afrika: Eine Aussteigergeschichte
Sondereinband, 300 Seiten
Erschien: 2011, Seifert
Ich habe von dem Autor Horst Hausleitner das Buch Farasi 5000 Kilometer mit dem Pferd durch Afrika gelesen und nun seine lang erwartete Nachfolgegeschichte „Kifaru Endstation Afrika“ in einem Rutsch durchgelesen. Wieder hat er es geschafft, mich zu fesseln. Man darf sich allerdings keine Fortsetzung von Farasi erwarten, denn es geht ums Auswandern! Unter dem Motto – und was danach passierte! Man erfährt kurioses aus der Deutsch-Ostafrikanischen Kolonialgeschichte und die sehr persönlichen Ansichten und Erfahrungen des Autors, die er machte, als er mit seiner Partnerin seine Heimat Österreich verlässt, um als Quereinsteiger in Tansania fusszufassen. Ein Musiker und eine Schauspielerin, die ein Safarihotel leiten. Man ahnt natürlich, dass das nicht gut gehen kann, wird aber von einigen unvorhersehbaren Wendungen überrascht. Ein Leseabenteuer, bei dem man alle Höhen und Tiefen miterlebt und mit den Protagonisten, die letztendlich an sich selbst scheitern, mitfühlt. Das Leben schreibt wahrlich die besten Geschichten und Hausleitner würzt sie noch mit Humor und Lebensweisheit. Intrigen a`la Denver Clan, Heimweh oder die Selbstidentifikation sind ein eben so großes Thema, wie Liebe und Freundschaft und der Verlust der Existenzgrundlagen. Zwischendurch hatte ich das Gefühl einen Roman zu lesen. Auch wenn man das erste Buch nicht kennt, kann man Kifaru wahrscheinlich getrost lesen. Aber da die persönliche Geschichte in Farasi etwas zu kurz kam, bildet Kifaru nun die ideale Ergänzung und es wird zu einer runden Sache. Nicht zu empfehlen als Leitfaden zum Auswandern aber für Auswanderungswillige vielleicht ein Denkanstoß seine Pläne noch einmal zu überdenken. Meine uneingeschränkte Leseempfehlung.
Das zweite Buch nun von Horst Hausleitner.
Gefesselt nicht nur allein von der Geschichte an sich, „schuld“ war auch der erfrischende, kurzweilige Schreibstil des Autors, der mich seine Geschichte in nur zwei Tagen erleben ließ. Charlie Chaplins rührende und so wichtige Worte, oder auch „unsereinem“ wenig bekannte historische Kolonialgeschichte sind pikante Würze und bereichern nur als Beigabe diese spannende Erzählung vom Aufbau bis zum Ausklang wie ein perfekt arrangiertes Musikstück.
Das verwundert nicht, wenn man weiß, dass der Autor selbst ein großartiger und erfahrener Musiker ist.
Es ist ein Privileg, sein Dasein von einer anderen Perspektive aus betrachten zu können. Man muss deswegen nicht wirklich „aussteigen“ wie Horst.
Auf wesentliche Dinge beschränkt für kleine Erfolge dankbar sein, Ehrfurcht und Demut lernend unter der grandiosen aber nicht immer freundlich gesonnenen Kulisse Ost-Afrikas, ermöglichen dem geneigten Leser allerdings nachdenklich Parallelen zu sich selbst zu ziehen.
Einmal Höhenflug und einmal tief am Boden – was eben der Fluß des Lebens für jeden von uns inszeniert, bis Körper, Geist und Seele zueinander finden.
Ein Buch, das die Liebe, Hingabe und eben das Leben selbst feiert!
Vom Himmel in die Hölle,
oder eine ICH-findung der besonderen Art im Ambiente des boomenden Safaritourismus. Geschickt verpackte Bewältigung einer Krise in der Mitte des Lebens, die jeden treffen kann. Da Männer selten, bis gar nicht darüber reden, schon gar nicht darüber schreiben, meine größte Hochachtung für die Ehrlichkeit. Dabei fällt sehr angenehm das fehlen von Gefühlsduselei und der ironische Umgang mit Selbstmitleid auf. Ein sympathischer Antiheld, umgeben von ebensolchen Antihelden, die alle ursprünglich ausgezogen waren, die große Welt zu entdecken und letztendlich, dem Alkohol verfallen, in der Fremde um Anerkennung, Freundschaft und Erfolg buhlen. Spannend, informativ, humorvoll, tragisch und, das hätten wir alle gern – Happy End?