Auf seiner Odyssee nimmt die Stadt, Quelle des Imaginären, der Erinnerung und der Emotionen, den desillusionierten jungen Mann, wie die meisten seiner Generation ohne Perspektive, ohne Arbeit und Geld, mit ihren Mythen und ihrer wechselvollen Geschichte gefangen, konfrontiert ihn mit der alltäglichen Gewalt. Nicht genug: Sie lässt ihn auch in seinen erotischen Phantasien und in den Lebensgeschichten von Freunden und Kollegen umherirren, beispielsweise derjenigen seines Kommilitonen Saif, der dem Angebot des Geheimdiensts, das Studium zu unterbrechen und Terroristenjäger zu werden, nicht widerstehen konnte.
Salim Bachis Erstling ist ein in jeder Beziehung außergewöhnliches Werk. Dem Autor gelingt das Kunststück, die Seele eines Landes und eines Volkes einzufangen. Meisterlich bewegt er sich zwischen Mythos, Geschichte und repressiver Gegenwart. Er beherrscht die polyphone Erzählweise, besticht durch stilistische Vielfalt und das Abtauchen in phantastische Abgründe.
Autor: Salim Bachi
Gebundene Ausgabe, 249 Seiten
Erschien: März 2003, Lenos Verlag