Jean-Marie Gustave Le Clézio

Der AfrikanerDer französisch-mauritischer Schriftsteller Jean-Marie Gustave Le Clézio wurde am 13. April 1940 in Nizza geboren. Im Jahr 2008 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.

Der Autor von über vierzig Werken erhielt bereits 1963 den „Prix Renaudot“ für seinen Roman „Le Procès-Verbal“, wurde aber von einem größeren Publikum und in der internationalen Literaturszene kaum beachtet. Das änderte sich schlagartig, als Jean-Marie Gustave Le Clézio 2008 der Nobelpreis für Literatur zuerkannt wurde.

Der Autor wurde als Sohn eines Arztes aus Mauritius und einer französischen Mutter geboren. Seine Vorfahren waren, genau wie sein Vater, aus Frankreich in das heutige Mauritius ausgewandert. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Familie auseinandergerissen, denn Jean-Marie Gustave Le Clézio Vater sah sich nicht in der Lage, seine Frau und seine Kindern in Nizza zu ernähren. Also zog die ganze Familie nach Nigeria, wo sein Vater als Chirurg in der britischen Armee arbeitete.

Trotz dieser schwierigen Umstände gelang es Jean-Marie Gustave Le Clézio, ein Studium der Literaturwissenschaften an der Universität Bristol zwischen 1958 und 1959 umzusetzen. Er wechselt zum Abschluss in seine Geburtsstadt Nizza, arbeitete anschließend mehrere Jahre in London und Bristol und siedelte schließlich in die Vereinigten Staaten über. Auch dort arbeitete er als Lehrer. Kürzere Aufenthalte in Thailand, Mexiko und Panama folgten.
Seit 1975 ist Jean-Marie Gustave Le Clézio mit einer Marokkanerin verheiratet und lebt mit seiner Frau und den beiden Töchtern (eine aus einer früheren Ehe) seit den 1990er Jahren in wechselnden Wohnsitzen in Albuquerque (New Mexiko-USA), Mauritius, Seoul (Süd-Korea) und Nizza.

OnitshaLe Clézio begann bereits als Siebenjähriger zu schreiben. Geographisch liegt sein Schwerpunkt in Frankreich. Speziell in den 60er- und 70er-Jahren war aber auch Afrika Teil seines Wirkens, denn hier finden sich viele Bezugspunkte im familiären Umfeld. Le Clézio erkundet Themen wie Wahnsinn, Sprache und Schreiben und widmete sich auch formalen Experimenten, die allerdings keine starke Resonanz beim breiten Publikum finden konnten. Doch Jean-Marie Gustave Le Clézio blieb dem Thema Afrika treu und baute auf längerfristigen Erfolg, der schließlich im Nobelpreis 2008 seine Krönung fand.