Der Autor wird am 1. Dezember 1944 im marokkanischen Fes geboren. Er besucht in den 1940er Jahren eine Koranschule, daran schließt sich der Besuch einer Grundschule in Fes an, in der zweisprachig gelehrt wird: vormittags erhalten die Kinder Unterricht in marokkanisch, nachmittags in französisch.
1955 zieht die Familie nach Tanger um, dort beendet Tahar Ben Jelloun die Grundschule und tritt 1956 ins Gymnasium ein. Nach seinem Abitur 1963 studiert er Philosophie in Rabat.
Wegen Teilnahme an einer Studentenrevolte kommt der Autor 1966 in ein Straflager im Osten Marokkos und kann sein Studium erst nach seiner Entlassung 1968 wiederaufnehmen.
Nach seinem Abschluß lehrt Tahar Ben Jelloun Philosophie an verschiedenen Gymnasien, zuerst in Tétouan, später in Casablanca. Zugleich veröffentlicht er seine ersten Gedichte.
1971 verläßt der Schriftsteller Marokko und geht nach Frankreich. Seitdem arbeitet er dort als Autor von Gedichten und Romanen und schreibt außerdem Reportagen für “Le Monde”, eine angesehene französische Tageszeitung.
Unter anderem kritisiert und kommentiert er Neuerscheinungen aus der arabischen Buchwelt und hat in Frankreich einen Ruf als Literaturkenner, der vergleichbar ist mit dem Marcel Reich-Ranickis in Deutschland. Seine Aufsätze werden in vielen verschieden europäischen Tageszeitungen veröffentlicht.
Tahar Ben Jelloun ist verheiratet und hat 4 Kinder. Mehrere Monate im Jahr verbringt er in seiner Heimat Marokko, ansonsten lebt und arbeitet er in Paris.
Er gilt als wichtigster Vertreter der französischsprachigen Literatur des Maghreb und wurde 1987 für seinen Roman Die Nacht der Unschuld mit dem renommierten Prix Goncourt ausgezeichnet.