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Abdulrazak Gurnah: Ferne Gestade

Flughafen London – ein älterer Herr aus Sansibar fragt um Asyl nach. Die Maschinerie zur Gewährung von Asyl setzt sich in Bewegung. Süffisanterweise gibt der Protagonist vor, des Englischen nicht mächtig zu sein. Zudem trägt er einen falschen Namen, den eines entfernten Verwandten. Aus dieser Konstellation entwickelt der Autor den Roman um einen Afrikaner, der in Europa auf seine Vergangenheit trifft.

Abdulrazak Gurnah gelingt nicht nur eine scharfsichtige und gleichzeitig ironische Darstellung des Blicks der Europäer auf Migranten, vielmehr wird in der persönlichen Geschichte des Asylsuchenden deutlich, dass Fremdheit nicht ein abstrakter Begriff ist, sondern sich dahinter, zwingenderweise, eine individuelle Lebensgeschiche verbirgt.

Im Original 2002 bei Edition Kappa erschienen, wurde »Ferne Gestade« für den Booker-Preis nominiert. Jetzt liegt der Roman erstmals wieder in der Übersetzung von Thomas Brückner auf Deutsch vor, durchgesehen und mit einem erläuternden Glossar.


Autor: Abdulrazak Gurnah
Buchtitel: Ferne Gestade
Gebundene Ausgabe, 408 Seiten
Eschien: 14. März 2022, Penguin Verlag
Aus dem Englischen von Thomas Brückner


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