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Rezension zu: Payback von Mike Nicol
Mace Bishop, früherer Waffenhändler, hat sich mit seinem Kumpel Pylon Buso legalen Geschäften zugewandt. „Complete Security” heißt ihre Firma, die sich auf Personenschutz für reiche Touristen spezialisiert hat. Sie bietet die Vermittlung von Schönheits-OP’s mit anschließender Safari an, natürlich alles unter der Bewachung von Mace und Pylon. Ein boomendes Geschäft, mit dem die Beiden zwar nicht reich werden, aber doch ruhig schlafen können. Doch dann meldet sich die Vergangenheit in Form von Mace’ altem Kumpel Ducky Hartnell zurück. Der wird von aufgrund seiner Drogengeschäfte von der islamistischen Vigilantenorganisation PAGAD (People Against Gangsters and Drugs) unter Druck gesetzt und verlangt Schutz von den beiden Bodyguards. Nachdruck verleiht er dieser Forderung mit der Drohung, einige ihrer unsauberen Deals aus der Vergangenheit auffliegen zu lassen. Widerwillig stimmen sie dem Jobangebot zu. Das erste Treffen zwischen Ducky, Mace und PAGAD verläuft erwartungsgemäß unerfreulich und fruchtlos. Mit dabei: PAGAD-Anwältin Sheemina February. Mace’ Pech: er erkennt sie nicht wieder. So gerät er immer tiefer in den Strudel der Ereignisse und am Ende ist klar: seiner Vergangenheit kann man nicht entfliehen…
Payback heißt auch „heimzahlen” und genau darum geht es im ersten Band von Mike Nicols Rache-Trilogie. Bis jetzt kennt man den Autor als Verfasser historischer Romane, Payback ist sein erster Ausflug ins Thriller-Genre und perfekt gelungen. Glaubwürdig gezeichnete Charaktere, eine verschachtelte, aber dennoch schlüssige Handlung und ein überraschendes Ende – dieses Buch hat alles, was nötig ist, um Nächte durchzulesen. Die Gewalt, die in Südafrika zum Alltag gehört wird deutlich, aber nicht übertrieben und effekthascherisch als Stilmittel eingesetzt. Auch das Einweben realer Ereignisse wie beispielsweise die PAGAD-Bombenanschläge in Kapstadt kurz vor der Jahrtausendwende macht Payback zu einem unglaublich gut zu lesenden Roman. Hier schreibt einer, der weiß, wovon er spricht und die Gewaltstrukturen in seinem Land akribisch seziert. Gut und Böse, diese Trennung existiert bei Mike Nicol nicht, auch der eigentlich sympathisch wirkende Mace Bishop foltert ungerührt seine Gegner, wenn er meint, das es nötig ist. Und immer im Hintergrund lauert: Sheemina February und ihrer Rache, deren Grund bis zu den letzten Romanseiten ein Rätsel bleibt.
„Der neue Star des südafrikanischen Krimis” sagt Altmeister Deon Meyer über Mike Nicol. Wir schließen uns an und hoffen, das die Bände zwei und drei der Rache-Trilogie recht bald ins Deutsche übersetzt werden.
Veröffentlicht am 9. Februar 2012
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Autor: Mike Nicol
Payback: Rache-Trilogie (1)
Taschenbuch Ausgabe, 576 Seiten, deutschen Ausgabe
Erschien: November 2011, btb Verlag
Die Originalausgabe erschien 2008 bei Umuzi/Random House Struik, Kapstadt; aus dem Engl. von Mechthild Barth.
AfrikaRoman bewertet "payback" mit:
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