Geschichte eines Straßenkindes Nelio, ein zehnjähriges Straßenkind, erzählt um sein Leben. Er liegt mit einer Schußwunde auf dem Dach eines afrikanischen...
Henning Mankell: Biografie
Nordschweden - raues Klima, geringe Bevölkerungsdichte...
In solche einer Gegend, namens Härjedalen, wuchs Henning Mankell auf. Von der Mutter verlassen, zog sein Vater, ein Richter, den kleinen Henning alleine auf.
Mit 17 Jahren ging er nach Stockholm und wurde Regie-Assistent am renommierten Riks-Theater. Henning Mankell begann mit dem Schreiben. Bei seinen Regiearbeiten, wie auch in seinen literarischen Werken bediente sich der Schwede gesellschaftlichen und politischen Themen.
Schon als Kind träumte er davon, den Afrikanischen Kontinent zu bereisen, 1972 erfüllte er sich erstmals diesen Wunsch und fand in Afrika seine wahre Heimat. Henning Mankell entwickelte eine kritische Distanz zu Europa. Seine nächsten Werke behandelten Themen wie Arbeitsbewegung, Imperialismus und Klassenkampf.
In den achtziger Jahren pendelte Mankell zwischen Schweden und Afrika hin und her. In Schweden arbeitete er für verschiedene Theater als Regisseur, Autor und Intendant, in Afrika übernahm er in Maputo, Mosambik den Aufbau einer professionellen Theatergruppe. Der Rhythmus Afrikas bestimmte seinen Tagesablauf. So schrieb der Autor vormittags an seinen Romanen und arbeitete nachmittags mit seinem Theaterensemble. Bis zu seinem Tod verbrachte Henning Mankell mehr als die Hälfte des Jahres in Maputo, die Sommermonate hingegen in seiner schwedischen Zweitheimat.
In den neunziger Jahren entstanden die neun der elf Bücher der Wallander-Reihe. Kriminalromane die monatelang auf den Bestsellerlisten in verschiedenen Ländern standen.
Seit im Frühjahr 2000 Mankells Wahlheimat Mosambik von einer verheerenden Flutwelle heimgesucht wurde, bei der über 700 Menschen starben, rund eine halbe Million Menschen obdachlos wurden, setzte sich der mehrfach Preisgekrönte Autor für die notleidenden Menschen ein. Dabei arbeitet Mankell mit der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen zusammen.
Sein Leben in Mosambik lieferte Henning Mankell zudem den Stoff für verschiedene Romane, die in Afrika angesiedelt sind. 1995 erschien mit Der Chronist der Winde (dt. 2000) ein Roman über das Leben von Straßenkindern. In Die rote Antilope (2000, dt. 2001) schildert Mankell die Geschichte eines Buschmannjungen, der von einem Forscher nach Schweden verschleppt wird. Im Februar 2003 erschien der Roman Tea-Bag, der Einblick in die illegale Welt der Einwanderer gewährt und gleichzeitig eine Satire auf den modernen Literaturbetrieb ist. Es ist ein Buch von wunderbarer Komik und tiefem Ernst - ein neues Genre, in dem Mankell wie in seinen früheren Büchern brilliert.
Henning Mankell erlag am 5. Oktober 2015 in Göteborg einem Krebsleiden. Er wurde 67 Jahren alt.
Afrika-Bücher von Henning Mankell
Alle 12 Afrika-Bücher von Henning Mankell in chronologischer Reihenfolge und in deutscher Übersetzung:
- 1974: Sandmålaren. Deutsch als: Der Sandmaler. Paul Zsolnay Verlag, Wien 2017.
- 1990: Leopardens öga. Deutsch als: Das Auge des Leoparden. Paul Zsolnay Verlag, Wien 2004.
- 1993: Den vita lejoninnan. Deutsch als: Die weiße Löwin. Edition Q, Berlin 1995.
- 1995: Comédia infantil. Deutsch als: Der Chronist der Winde. Edition Q, Berlin 2000.
- 1995: Eldens hemlighet. Deutsch als: Die Macht des Feuers. Atrium-Verlag, Zürich 2005.
- 1998: Berättelse på tidens strand. Deutsch als: Die flüsternden Seelen. Paul Zsolnay Verlag, Wien 2007.
- 2000: Vindens son. Deutsch als: Die rote Antilope. Paul Zsolnay Verlag, Wien 2001.
- 2001: Tea-Bag. Deutsch als: Tea-Bag. Paul Zsolnay Verlag, Wien 2003.
- 2003: Jag dör, men minnet lever. Deutsch als: Ich sterbe, aber die Erinnerung lebt. Paul Zsolnay Verlag, Wien 2004.
- 2003: Butterfly blues. Deutsch als: Butterfly Blues. Paul Zsolnay Verlag, Wien 2003.
- 2005: Kennedys hjärna. Deutsch als: Kennedys Hirn. Paul Zsolnay Verlag, Wien 2006.
- 2011: Minnet av en smutsig ängel. Deutsch als: Erinnerung an einen schmutzigen Engel. Paul Zsolnay Verlag, Wien 2012.
Henning Mankell: Bücher und Rezensionen
Henning Mankell: Kennedys Hirn
Als die Archäologin Louise Cantor von ihrer Ausgrabung in Griechenland zu einem Vortrag nach Schweden reist, will sie auch ihren 25-jährigen Sohn wiedersehen...
Henning Mankell: Die weiße Löwin
Bei der Aufklärung eines Mordfalls kommt Wallander einem Komplott gegen Nelson Mandela auf die Spur. Wallanders vierter Fall In Südafrika beschließt die...
Henning Mankell: Die Macht des Feuers. Sofias Geschichte
Henning Mankells Afrika – fremd, erschreckend und voller Zauber Ein jahrzehntelanger Bürgerkrieg hat in Mosambik grausame Spuren hinterlassen. Hier lebt...
Henning Mankell: Die flüsternden Seelen
Rezension zu: Die flüsternden Seelen Zuallererst: Die flüsternden Seelen ist kein Afrikaroman im eigentlichen Sinn. Eher eine Episodensammlung, eine...
Henning Mankell: Das Auge des Leoparden
Über interkulturelle Gegensätze »Der weiße Mann arbeitet schnell und hart, aber Eile und Ungeduld sind in den Augen der Schwarzen ein Zeichen fehlender...
Henning Mankell: Erinnerung an einen schmutzigen Engel
1904. Als Älteste von fünf Geschwistern muss die achtzehnjährige Hanna ihre Heimat verlassen, um selbst für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Sie heuert als...
Henning Mankell: Der Sandmaler
Der Sandmaler ist der erste Afrika-Roman des schwedischen Bestseller-Autors und der zweite Roman überhaupt, den Henning Mankell geschrieben hat. Elisabeth und...
Henning Mankell: Tea-Bag
Tea-Bag ist ein Flüchtlingsmädchen aus dem Sudan. In Schweden begegnet sie einem gefeierten Autor … Ein bewegender Gesellschaftsroman von Henning Mankell...
Butterfly Blues: Ein Theaterstück von Henning Mankell
Der falsche Traum von einer besseren Welt: Zwei afrikanische Migrantinnen auf ihrem Kreuzweg nach Europa. »Eines Tages wird dieser barbarische Wahnsinn...