Bei der Aufklärung eines Mordfalls kommt Wallander einem Komplott gegen Nelson Mandela auf die Spur. Wallanders vierter Fall
In Südafrika beschließt die Burenorganisation »Komitee«, das Ende der Apartheid mit Gewalt aufzuhalten: Die heimtückische Ermordung Nelson Mandelas soll das Land ins Chaos stürzen. Angeheuert wird der schwarze Berufskiller Mabasha so wird der Verdacht von den Weißen abgelenkt.Mabasha erhält in Schweden eine Spezialausbildung durch den ehemaligen KGB-Offizier Konovalenko. Es kommt zu Spannungen zwischen den beiden, als Konovalenko eine junge Frau erschießt. Als Kommissar Wallander die Dimension seines Falls erkennt, beginnt ein Wettlauf mit der Zeit um das Leben Mandelas und den Frieden in Südafrika.
Buchrezension zu: Die weiße Löwin
Was hat Schweden mit Südafrika zu tun? Nicht viel, möchte man meinen. Im Roman „Die weiße Löwin“ ist denn auch nicht der schwarze Kontinent der Hauptschauplatz, sondern die malerische Landschaft Südschwedens, welches zum Schauplatz mehrerer Morde wird. Die Mordmotive haben ihre Wurzeln in Südafrika, wo eine Burenorganisation namens „Komitee“ einen Anschlag auf Nelson Mandela plant, um das Ende der Apartheid mit Gewalt aufzuhalten. Durch einen schwarzen Killer soll der Verdacht von den Weißen ab- und zu einer rivalisierenden schwarzen Organisation hingelenkt werden.
Den Auftrag zur Ermordung Mandelas erhält der Killer Mabasha. Dieser wird von einem Ex-KGB-Offizier namens Konovalenko ausgebildet. Als Ausbildungsort wählt die Organisation Schweden – ideal wegen seiner Neutralität und seiner laschen Einreisebestimmungen. Und hier kommt Kommissar Wallander ins Spiel. Der Killer und sein Ausbilder werden an ihrem Ausbildungsort, einem abgelegenen Grundstück im Wald, durch einen Zufall von einer Immobilienkauffrau entdeckt und diese wird von Konovalenko erschossen. Der Fund dieses Opfers läutet die Jagd Kommissar Wallanders auf den eiskalten KGB-Mann und den gedungenen Killer ein.
Geschickt verbindet der Autor die Handlungsorte Südafrika und Schweden. Seine Charakterzeichnungen sind genau und besonders der depressive, von Selbstzweifeln geplagte „Anti-Held“ Kommissar Wallander wirkt echt und seine Konfrontation mit dem sadistischen Konovalenko ist glaubwürdig und differenziert beschrieben.
Henning Mankell geht es in diesem Roman nicht nur um die Aufklärung eines äußerst komplizierten Mordfalls, sondern auch um eine Abrechnung mit der Apartheid. Diese Kombination gelingt ihm sehr überzeugend. Sicher ist „Die weiße Löwin” kein typischer Afrika-Roman, aber davon sollte man sich am besten selbst überzeugen.
Henning Mankell: Die weiße Löwin. Übersetzt von Erik Gloßmann. Deutscher Taschenbuch-Verlag München 1998, 538 Seiten
Veröffentlicht am 26. Februar 2005
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