
Die Amerikanerin von Deon Meyer
Deon Meyer mit einer raffinierten Kriminalstory, die bis in die Zeit Rembrandts führt.
Buchautor: Deon Meyer
Gebundene Ausgabe, 209 Seiten
Verlag: Rütten & Loening, Berlin 2018
Aus dem Afrikaans von Stefanie Schäfer
Rezension zu: Die Amerikanerin
Deon Meyer (leider) in Kurzform
An einem Aussichtspunkt in den Hollandsbergen nahe Kapstadt wird eine nackte, weibliche Leiche gefunden. Sie wurde mit Bleichmittel abgerieben, so dass es für die Kriminaltechniker keinerlei verwertbare Spuren gibt. Schnell wird klar: die Polizei ist mit dem Fall überfordert und die Spezialeinheit „Valke“ wird mit der Ermittlung beauftragt. Bennie Griessel und seine Kollege Vaughn Cupido übernehmen und müssen sich schon bald ungewohnter Weise mit niederländischen Malern und ihren Werken beschäftigen…
Bei dem südafrikanischen Autor Deon Meyer denkt jeder sofort an dicke Krimi-Wälzer, die sich von der ersten bis zur letzten Seite äußerst spannend lesen. Auch das Leben der Protagonisten neben der Arbeit, ihre Sorgen und Probleme, nehmen viel Raum in Meyers Romanen, ohne je langatmig oder zu weitschweifig daherzukommen.
Der Kürze der „Amerikanerin“ ist es wohl geschuldet, das so vieles, was den Autoren ausmacht, hier fehlt. Die wunderschönen Landschaftsbeschreibungen, die zweite und manchmal dritte Erzählebene, die für ihn so typische Tiefe und Komplexität – all das vermisst man beim Lesen schmerzlich. Es wirkt ein wenig so, als wäre das schmale Buch mal eben dazwischengeschoben worden, um dem holländischen Buchprojekt „Spannende Boekeweek“ einen Gefallen zu tun (und neue Leser zu gewinnen). Dort ist es als Geschenkbuch in großer Auflage erschienen, Vorgabe war aber eben die begrenzte Seitenzahl.
Sicher ist hier auch der Grund zu sehen, weshalb das Gemälde eines niederländischen Malers wesentlicher Teil des Romans ist. Diese Integration holländischer Kunstgeschichte sowie die Rückblicke nach Delft sind gut gelungen und eine schöne Abwechslung.
Ansonsten ist „Die Amerikanerin“ leider ungewohnt dünne, leidenschaftslose Kost.
Veröffentlicht am 24. Mai 2019
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AfrikaRoman bewertet "Die Amerikanerin" mit:
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